Bei einem vogelkundlichen Rundgang am Windhainer See konnten die ca. 20 Teilnehmer unter der kompetenten Leitung von Biologe Olaf Kühnapfel rund 40 Vogelarten zählen.
Zunächst waren nur die Stimmen zu vernehmen, weil sich die kleinen Sänger häufig in Bäumen und Sträuchern verborgen hielten.
Und das aus gutem Grund, wie Vogelkundler Kühnapfel erklärte. Mit ihren oftmals erstaunlich kräftigen Stimmen locken die männlichen Singvögel nicht nur Weibchen an, sondern sie machen natürlich
auch Beutegreifer wie den Sperber auf sich aufmerksam.
Singvögel sind seine Lieblingsspeise, was den lautstarken und kunstvollen Gesang zu einer gefährlichen Angelegenheit macht.
Dass Amsel, Meise, Fink und Co trotzdem oftmals sehr ausdauernd zu vernehmen sind, erklärte Kühnapfel mit einer Art Kosten-Nutzen-Rechnung. Die Notwendigkeit sich fortzupflanzen macht aus den
Gesängen der Vögel eine evolutionsbiologisch wichtige Angelegenheit. Das paarungswillige Vogelmännchen signalisiert den Vogeldamen durch Lautstärke, Strophenlänge und Ausdauer seine Fitness. Die
Weibchen erkennen an den Signalen, dass es sich um ein erfahrenes, gesundes Männchen handelt, mit dem es gemeinsam seine Jungvögel aufziehen kann.
Während Zilpzalp und Kuckuck ihre Namen riefen, waren die sehr leise und hochfrequent tönenden Goldhähnchen nur schwer zu vernehmen. Es wurden Bluthänfling und Stieglitz gesichtet, auch auf
Klappergrasmücke und Singdrossel machte Kühnapfel aufmerksam.
Die vollständige Liste der beobachteten Vögel kann weiter unten auf dieser Seite eingesehen werden.
Bei Kaffee und Kuchen sowie leckeren Grillwürstchen wurde beschlossen, dieser schönen Veranstaltung weitere gemeinsame Aktionen von NABU Wettsaasen und Interessengemeinschaft Windhain folgen zu
lassen.
Text: Karin Brand