"Wo Schwalben nisten wohnt das Glück" , sagt ein altes Sprichwort. Leider verzichtet so mancher Hausbesitzer auf dieses Versprechen, und entfernt die Nester von den Fassaden, weil die flotten Flieger eben nicht nur Glück, sondern auch Schmutz mit sich bringen.
Sowohl Mehlschwalben als auch die in Ställen nistenden Rauchschwalben haben zunehmend mit der Zerstörung ihrer Lebensräume und dem schwindenden Nahrungsangebot zu kämpfen und sind damit zu einem der Sorgenkinder des Naturschutzes geworden.
An der Hauswand von Herbert Schlosser in Wettsaasen ist davon nichts zu spüren. Übere 20 Schwalbennester waren in diesem Jahr dort bewohnt. Weil das ein - oder andere Nest von der Wand gefallen war , half er mit künstlichen Nisthilfen nach, die von den zwitschernden Insektenfängern gerne angenommen wurden. Was die Verschmutzung angeht, gibt sich Herbert Schlosser gelassen. Wenn die Schwalben im Herbst die Nester verlassen und nach Süden ziehen, spritzt er einfach mit dem Gartenschlauch die Fassade sauber und freut sich auf die Rückkehr der fröhlichen Gesellschaft im Frühling.
Auch Carina Törner in Groß Eichen hat ein Herz für Schwalben .In ihrem Kuhstall fühlen sich 8 Paare der inzwischen selten gewordenen Rauchschwalben wohl. Unter den Mehlschwalbennestern an der Hauswand hat sie teilweise Brettchen angebracht oder einfach mit Steinen beschwerte Zeitungen ausgelegt, um der Verschmutzung Herr zu werden.
Eine Abordnung des NABU Wettsaasen in Begleitung von Bürgermeister Andreas Sommer verlieh den beiden Vogelfreunden die Plakette "schwalbenfreundliches Haus" . Bürgermeister Sommer freute sich mit den NABU Aktiven und den Hausbesitzern über die schöne Aktion und gab der Hoffnung Ausdruck, dass das gute Beispiel Schule macht , und die eleganten Vögel auch in Zukunft ausreichend Nistmöglichkeiten finden werden
Herbert Schlosser (Mitte), Karin Brand, Vorsitzende des NABU Wettsaasen (links), Bürgermeister Andreas Sommer (rechts)
von links: Andreas Sommer, Carina Törner, Karin Brand, Olaf Kühnapfel, Annette König, Bernd Reitz
Text: Karin Brand