17.6.2018 Tag der Artenvielfalt

Auf der Pferdeweide tobt das Leben

Erfolgreicher "Tag der Artenvielfalt" des NABU Wettsaasen

Auf den ersten Blick sieht es aus wie eine gewöhnliche Pferdeweide, das weitläufige Grundstück in Ilsdorf, auf dem die Ponys von Annette König und ihrer ebenso naturinteressierten Tochter Klara Gerken Auslauf und ausreichend Futter finden. Doch beim genaueren Hinsehen entpuppt sich das Gelände als wahres Paradies für zahlreiche Arten aus dem Pflanzen- und Tierreich.

 

Der NABU Wettsaasen hatte zum "Tag der Artenvielfalt " eingeladen, und die Vorsitzende Karin Brand konnte knapp 30 interessierte Gäste begrüßen. Besonders willkommen waren die offiziellen Vertreter der Gemeinde Mücke und Ansprechpartner in Sachen Naturschutz, Jörg Carle und  Michael Winter, die sich an diesem sonnigen Vormittag aktiv an der spannenden Aktion beteiligten.

 

Bevor sich die Anwesenden mit Becherlupen und Keschern ausgerüstet an die Arbeit machten, gab die Biologin Annette König eine aufschlussreiche Einführung in die Besonderheiten der am Ilsbach gelegenen Auenwiese. Zahlreiche Blühpflanzen, aber auch die unbeliebten  Brennnesseln locken Insekten an, die wiederum für viele Vogelarten Nahrung bieten. Auch im Garten, so Annette König, kann jeder mit blühenden und Samen bildenden heimischen Pflanzen einen wertvollen Beitrag für die Natur leisten .Eine  "unordentlichen Ecke" bietet Lebensraum für Blindschleichen und Igel, die aus der Sicht des Gärtners als "natürliche Schädllingsbekämpfer" unterwegs sind.

 

Ein Teil des Terrains ist abgesperrt, denn dort wo das Gras schon seit Jahren ungemäht wachsen darf, haben Zwergmäuse ihre Nester gebaut. Zwei leere Exemplare der kunstvollen Gebilde hatte Frau König zur Anschauung mitgebracht.

 

Im Laufe des Vormittags konnten die Teilnehmer rund 120 Arten durch die Experten bestimmen und registrieren lassen. Für die Vogelwelt und die Schmetterlinge waren Olaf Kühnapfel und Klara Gerken zuständig, während Lothar Kalok Gräsern und Pflanzen auf der Spur war. Die vielfältigen Insekten und Spinnen wurden von Evi Kalok unter die Lupe genommen. Annette Königs Leidenschaft gehört den Libellen, von denen vor Ort die Blauflügelige Prachtlibelle auffiel, deren Vorkommen ein Anzeichen für gute Wasserqualität ist. Besonders ergiebig war die Ausbeute an Insekten, die mit Hilfe eines Regenschirmes aus  Büschen und Brennnesseln geschüttelt wurde.

 

Auch das Gewässer wurde einbezogen, konnten doch Bachflohkrebse und Köcherfliegenlarven aus dem Ilsbach gefischt werden. Eine "Vogelschissmotte", die ihren originellen Namen ihrem Aussehen verdankt, kam ganz freiwillig an den mit Fachbüchern und Lupen übersäten Tisch, während Schmetterlinge, Käfer, Wanzen  und Wildbienen nach erfolgreicher "Jagd" wieder unversehrt in die Freiheit entlassen wurden.

 

Mit Getränken, Muffins und Grillwürstchen war für die Verpflegung der Naturfreunde bestens gesorgt, und so kehrte erst am frühen Nachmittag wieder Ruhe ein auf der Auenwiese am Ilsbach. Die Listen der gefundenen Arten können auf naturgucker.de oder --> hier nachgelesen werden.

Text: Karin Brand

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